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Die Almer Geschichte

 

Der Name unseres Ortes Alme bedeutet nach Auffassung der Etymologen soviel wie „unter den Ulmen“. Die Bezeichnung für den Fluß Alme lautet damit „Ulmenwasser“.

Mit 3.573 ha Gesamtfläche – davon 2.091 ha Wald – und 1.876 Einwohnern zum 31.12.2001 ist Alme der größte eingemeindete Ortsteil der Stadt Brilon.

Das Almer Wappen wurde am 22. Januar 1955 genehmigt und zeigt nach der amtlichen Wappenbeschreibung in goldenem Felde unter rotem Sparren eine auf blauem gewellten Schildfluß schwimmende Graugans mit rotem Schnabel. Nach der Begründung führte das eng mit der Geschichte des Ortes verwachsene Geschlecht von Meschede den Sparrenschild im Wappen. Die Gans ist Sinnbild des Kirchenpatrons Ludgerus; der gewellte Schildfluß deutet auf die Alme hin.

Die wechselvolle Geschichte, auf die Alme zurückblicken kann, verläuft dreiteilig, da der heutige Ort erst seit 1928 besteht. Damals wurde die sog. Gutsgemeinde Alme aufgelöst und die beiden selbständigen Gemeinden Ober- und Niederalme zur Gemeinde Alme vereinigt. Die Grenzlage zwischen Kurköln und dem Hochstift Paderborn hat das Geschehen der vergangenen Jahrhunderte im wesentlichen mit geprägt.

2000 v. Chr.    erste Besiedlung wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Gutes Hallinghausen zwischen Alme und Wünnenberg. Die dort gefundenen Spinnwirtel und Schalensteine lassen darauf schließen.
952    erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde Alme als Almundoraf in einer Urkunde des späteren Kaisers Otto I. Zu dieser Zeit befand sich um die heutige Pfarrkirche St. Ludgerus eine sächsische Siedlung, die Wichburga, die Schwester eines Edelherrn namens Hahold dem von ihm in Geseke gegründeten Kanonissenstift schenkte.

 

Urkunde von 952

1003    Ausstattung der ersten Almer Kapelle als Eigenkirche in der Nähe der heutigen Pfarrkirche
1325    wird auf dem heutigen Gut Haus Tinne eine Burg erbaut. Zu dieser Zeit gehörte der Archidiakonatsbereich Hallinghausen mit Alme politisch zum kölnischen Herzogtum Westfalen, kirchlich aber zur Diözese Paderborn.
1377    wird mit Conrad Dollenberg letztmalig ein Pfarrer in Hallinghausen erwähnt. Damals wurde wahrscheinlich Hallinghausen in einer Fehde zerstört und statt dessen Alme Pfarrei.
1383   wird mit Pfarrer Beilen erstmals ein Pfarrer in Alme erwähnt. 1428    die Herren von Thülen verkaufen ihr Haus und Steinwerk in
Alme mit allen dazugehörigen Gütern an Godert von Meschede.

1430    Erzbischof Dietrich von Köln überläßt die Tinne als wüste Hofstätte dem Godert von Meschede.
1493    wird erstmals zwischen den beiden Häusern zu Ober- und Niederalme unterschieden, die jedoch beide den Gevettern Gerd und Heinrich von Meschede als gemeinsamer Besitz gehören.
1506    erfolgt der Bau des Hauses Niederalme durch Gerhard von Meschede. Reste dieses Hauses sind noch heute im westlichen Teil des Herrenhauses zu erkennen.
1525    die Herren von Meschede zu Alme einigen sich mit der Stadt Brilon in einem Schnaderezess über den Grenzverlauf.
1589    kommt es im Rahmen einer Erbauseinandersetzung zur Teilung des Besitzes in Niederalme in ein altes und ein neues Haus Niederalme.

Mit dem Tod des Diedrich Adam von Meschede erlischt das Geschlecht derer von Meschede zu Alme. Dietrich Adam hat seine zweite Frau, Franziska Dorothea von Bruch zur Universalerbin eingesetzt mit der Bedingung, dass nach ihrem Ableben der älteste Sohn seiner Tochter das Erbe übernehmen soll. So geht die Herrschaft Alme
1769    an Theodor Werner Freiherr von Bocholtz über.
1823    durch die Bulle de salute animarum von 1821 fällt das ehemalige Herzogtum Westfalen und damit auch Alme wieder an die Diözese Paderborn zurück. Am 1. März 1733 war unter anderem Alme, das bereits politisch zu Köln gehörte, auch kirchlich zum Erzbistum Köln gekommen.
1861    in Alme wird eine Postexpedition II. Klasse eingerichtet. 1901    Alme erhält durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke
Büren-Brilon einen Eisenbahnanschluss
1912    erwirbt Franz Reichsgraf von Spee die Herrschaft Alme von den Grafen von Bocholtz.
1941    wird das Almequellgebiet unter Naturschutz gestellt.
1948    Beginn einer regen Wohnbautätigkeit und Ausbau des Fremdenverkehrs
1950    Erschließung des Baugebiets Bulte I, dem 1970 die Erschließung des Baugebiets Bulte II folgt
1975    mit der kommunalen Neugliederung wird die Gemeinde Alme Ortsteil der Stadt Brilon.
1996    Erschließung des Baugebiets Speckswinkel
2002    feiert unser Dorf seine erste urkundliche Erwähnung vor 1050 Jahren.

Besonders markant in der Almer Geschichte ist die Dreiteilung in die Gutsgemeinde, die Gemeinde Oberalme und die Gemeinde Niederalme. Die Selbständigkeit wurde zwar 1928 beendet, aber noch heute finden sich in vielen topographischen Karten die Eintragungen Ober- und Niederalme. Das Entstehen der einzelnen Gemeinden läßt sich geschichtlich durch die Besitzungen der verschiedenen Adelsfamilien in Alme erklären.

Weiterhin interessant ist die Grenzlage unseres Dorfes, die sich heute an der Grenze zwischen dem Hochsauerlandkreis und dem Kreis Paderborn bzw. den Regierungsbezirken Arnsberg und Detmold aufzeigen läßt. In der Vergangenheit verlief durch unsere Gemeinde die Grenze zwischen dem Erzbistum Köln und dem Bistum Paderborn. Eingangs wurde bereits erwähnt, dass Alme 1823 nach 90 Jahren wieder an das Bistum Paderborn zurückkam.

Alme ist als Unterzentrum zu bezeichnen. Wesentliche kennzeichnende Einrichtungen wie Kirche, Schule, Kindergarten, Selbstbedienungsgeschäft, Sportanlagen und ein praktischer Arzt versorgen nicht nur die Almer Bevölkerung, sondern werden zum Teil auch von den Einwohnern der Nachbarorte genutzt. Alme ist als Wohnsitzortschaft mit Landwirtschaft und Fremdenverkehr zu charakterisieren.
Gewerbliche und handwerkliche Einrichtungen sowie Dienstleister spielen eine immer bedeutendere Rolle. 14 gut beschilderte Wanderwege mit einer Gesamtlänge von über 50 km laden zu ausführlichen und erholsamen Wanderungen durch die Almer Wälder ein.

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